Auflösungserscheinungen

Ich habe keine Wohnung mehr. Dafür eine möblierte Garage (ok, die Möbelstücke – bis auf zwei – gehören nicht mehr mir, sondern meiner Mutter, die sie demnächst übernimmt) mit Buchregal und diversen Kisten. Die Essenz dessen, was nach vielmaligem „Aussieben“ unnützer Dinge, nach vielem Verkaufen und Verschenken von meiner Habe übrig geblieben ist. Eine eigenartige Sache, diese Abwicklung des eigenen Lebens. Und doch tangiert sie mich erstaunlich wenig. Was brauche ich eigentlich wirklich?

Vorherrschender ist die Erschöpfung. Die vielen Abschiede, das Räumen und Schleppen, der Schlafmangel der letzten Tage haben deutliche Spuren hinterlassen. Mit Ausnahme meiner Zähne fällt mir kein Körperteil ein, das nicht wehtut. Wer meine vielen blauen Flecken sieht, könnte häusliche Gewalt vermuten. Ein Gewaltakt war es zuletzt, unter dem mir die Lust auf alles Kommende abhanden gekommen ist. Sowohl auf die Exerzitien jetzt als auch auf Australien und überhaupt. War schon lange nicht mehr so nölig. Hoffentlich legt sich das in dieser Woche wieder.

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