O komm, Immanuel

Advent. Wartezeit. Und ich warte noch immer. Auf Gewissheit gegen Zweifel. Auf „den großen Wurf“ mit Gott. Stattdessen: weiterhin das, was der Titel dieses Blogs sagt – trockene Wüstenzeit. Streckenweise sehr schön, keine Frage. Aber mühsam. Manchmal hab ich’s satt. Rasch schleichen sich dann Gedanken ein wie „Ich könnte doch auch so einfach leben, draußen irgendwo …“ Hm, könnte ich das? Klar könnte ich, auch gut. Doch ganz sicher nicht einfacher. Meine Fragen würde ich mitnehmen. Und hätte in einem weltlich-„normalen“ Leben viel weniger Zeit und Raum für sie als hier.

Ein lieber Weggefährte schrieb mir vor zwei Wochen: „Danken Sie Gott, dass Sie ein ‚richtiges‘ Noviziat durchleben und durchleiden. Diese Zeit ist nicht nur eine Zeit der Fragen, sondern vielmehr der Infragestellungen – der Infragestellungen Gottes, aber auch und gerade der Infragestellung durch Gott. ‚Wahrhafte Gottsuche‘ kann nicht anders sein als anstrengend, schmerzlich, läuternd – eben existentiell fordernd und fördernd!“

Tja, er hat wohl recht, dieser weise Mensch. Gott gibt es nicht im Sonderangebot, zum Dumpingpreis. Darum ist es gut, hier zu sein. Und zu bleiben. Mit allen Zweifeln. Allem Suchen. Allen Versuchungen. Noviziat – ich würde es inzwischen als dauernde Adventszeit bezeichnen. Warten. Auf Ihn. O komm, o komm, Immanuel … (und du kennst meine mangelnde Geduld … vielleicht magst du dich etwas beeilen? 😉 )

https://de.wikipedia.org/wiki/Veni,_veni,_Emmanuel

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