Kloster heißt …

von Br. Andreas Murk OFM Conv. Ein Mitbruder hat mal einen schönen Text geschrieben: Kloster? Eine ganz persönliche Antwort – ab und zu mit einem kleinen Schmunzeln. Kloster. Das kann heißen … … plötzlich fürs Mittagessen verantwortlich zu sein, weil die Köchin krank geworden ist.
… mit 60 Jahren noch zur „Jugend“ gezählt zu werden.
… gemeinsam ausgelassen Fußball zu spielen und eine halbe Stunde später in der Kapelle bei der Anbetung zu sitzen.
… ziemlich schnell eine neue – oder besser: eine zusätzliche Aufgabe zu bekommen, wenn die Verantwortlichen gemerkt haben, dass du für irgendetwas ein Talent hast.
… mit Jung und Alt unter einem Dach zu leben.
… auf der ganzen Welt Brüder zu haben.
… Zeit und Räume für Stille zu finden.
… auch nachts noch ans Telefon zu gehen.
… sich einzulassen auf Veränderungen in allen möglichen Bereichen.
… am Freitag Fisch essen zu müssen / dürfen.
… sich hingebungsvoll einer Sache widmen, für die ein „normaler“ Mensch keine Zeit „verschwenden“ würde.
… nicht ständig den neuesten Modetrends nachrennen zu müssen.
… Menschen zu begegnen, die glauben, man könne sich mit dir nur noch über „fromme Dinge“ unterhalten.
… sich etwas sagen zu lassen.
… trotz Gemeinschaft manchmal allein zu sein.
… grundsätzlich vor dem Hauptgang Suppe zu bekommen.
… Namenstage zu feiern.
… im Treppenhaus nicht pfeifen zu dürfen (obwohl es dort besonders schön hallt).
… nicht nur am Sonntag in die Messe zu gehen.
… Kontakte zu vielen Menschen zu haben.
… Schokolade geschenkt zu bekommen.
… Sehnsucht zu haben nach einer Umarmung.
… nicht auf Mallorca-Urlaub gewesen sein zu müssen, um dazuzugehören.
… zu festen Zeiten in der Kapelle beim Gebet zu sein.
… die Frühstücksbrötchen nicht selbst beim Bäcker holen zu müssen.
… seinen Weg gefunden zu haben und trotzdem ein Suchender zu bleiben.

loccum_licht_kreuzgangKloster. Das kann heißen …
… so vieles und so vieles mehr und ein jeder gibt wohl eine etwas andere Antwort. Kloster …
…das heißt auf alle Fälle: Leben!

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